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Fabrik im Übergang 50. Jubiläum 25. Jubiläum Bildergalerie

Aus dem Katalog Nr. 227 anläßlich des 50. Firmenjubiläums:

"Am 1. Oktober 1907 gründete Karl Fuchs zusammen mit seinem Bruder Victor in Berlin W, Tauentzienstraße 6, die Firma BRÜDER FUCHS und nimmt in Berlin N, Naunystraße, die erste Fabrikationswerkstatt in Betrieb. War es ursprünglich Absicht der Gründer, für das Handelsgeschäft eine Marktlücke zu schließen und zweckmäßige Schränke für den zahnärztlichen Praktiker zu bauen, bringt die Auswertung ihrer Ideen eine eigene Richtung. Von Anfang an sondert sich die Fabrikation ab und wenn auch der Inhaber und der Name derselbe ist, sind es doch in der Entwicklung und Gestaltung getrennte Unternehmen. Autogen geschweißte, rundkantig verformte und bevorzugt hygienische Schränke sind damals eine Sensation.

50 Jahre1908 ist die Fertigung in der Leibnizstraße in Charlottenburg erweitert und schon 1910 hat die Fabrikation ein bleibendes Heim in Berlin-Charlottenburg, Wallstraße, der späteren Maikowski- und heutigen Zillestraße gefunden.

1912 werden die Universal-Schränke gebaut. eine ganz neuartige Richtung, die schon 1913 die Belegschaft auf über 100 Köpfe anwachsen läßt. Als Krönung die Weltausstellung in London 1914, die durch den Krieg ein jähes Ende findet. Die Inhaber rücken ins Feld und Frau Emmy Fuchs leitet die Geschicke des Hauses bis 1918.

Das Handelsgeschäft hat sich in dieser Zeit ebenso stetig entwickelt und schon lange in der Tauentzienstraße 2 ansprechende Räume bezogen, die 1918, in der nun wieder einsetzenden Zeit voller Entfaltung, in die Tauentzienstraße 7 b verlegt und hier viele Jahre ständig über Etagen der Nachbarhäuser ausgedehnt werden.

Da der räumlichen Entwicklung der Fabrik in Berlin Grenzen gesetzt sind, wird 1919 in Hannover-Badenstedt, unter Leitung Wilhelm Düring, ein Zweigwerk eröffnet, das sich schnell zum neuen Hauptbetrieb ausdehnt. Dort werden neuartige Konstruktionen auf dem Operationstisch-Sektor entwickelt. In Berlin übernimmt Fritz Schumbeck die Leitung der Fabrik. 1921 wird eine Filiale in Königsberg/Ostpr. etabliert.

Ein Markstein der Entwicklung ist 1925 der Stumme Asstistent, ein frei im Raum stehender Schrank, der sich die Sprechzimmer in einem Siegeszug ohne gleichen erobert und heute nicht mehr wegzudenken ist.

1926 entsteht in Süd-Afrika eine Zweigfirma, die erst durch den letzen Weltkrieg verloren geht. Die Fabrikation geht in 78 Länder, praktisch in alle Kulturstaaten der Welt. Der Stahlbau wird erweitert und Tausende von Dapolin-Tanksäulen in ganz Europa zeugen von der Leistungsfähigkeit der ADMI-Werke. Das serienmäßig gefertigte Sprechzimmergerät löst die bisherige Einzelfabrikation spezieller Modelle in oft kleinen Werkstätten ab und in der zweiten Hälfte der 20iger Jahre werden eine ganze Reihe Herstellungsbetriebe in Berlin von den ADMI-Werken übernommen.

Anläßlich des 25jährigen Jubiläums des Unternehmens 1932 kann das Haus BRÜDER FUCHS auf eine stolze Entwicklung zurückblicken.

1933 stirbt der Gründer Karl Fuchs und sein Bruder Victor führt die Fimra unverändert weiter, die nun umfangreiche Lazarett- und Krankenhausbauten in Deutschland und der Welt einrichtet.

1938 wird die Berliner Verwaltungszentrale in die Rankestraße 33 verlegt. Das Werk Badenstedt errichtet eine weitere umfangreiche Werkhalle. Die Belegschaft beträgt 1939 mehr als 500 Köpfe.

1940 tritt der älteste Sohn von Karl Fuchs, der seit 1930 in der Firma tätige Gerhard Fuchs, als Mitarbeiter ein.

Die erste Entwicklung wird 1943 mit schweren Zerstörungen der Berliner Fabrik und Totalverlust der zwischenzeitlich für die Änderung der Wehrmachts-Zahnstationen eingerichteten Bayreuther Straße ein Ende gesetzt. Gerhard Fuchs fällt vor Stalingrad. 1944 bringt mit dem völligen Verlust des Hauses Königsberg, der Zentrale und des Handelsgeschäfts in Berlin das schwerste Jahr seines Bestehens. Der zweite Sohn von Karl Fuchs, Victos Fuchs, seit 1934 in der Firma tätig, wird Mitinhaber.

Der Zeit vorausDas Ende des Krieges sieht nur noch ein Torso. Die Dental-Depots sind völlig vernichtet, die Berliner Fabrik größtenteils zerstört und abgebrannt, das Werk Badenstedt teilweise geplündert; aber entschlossen beginnt der Wiederaufbau unter der zielbewußten Leitung von Victor Fuchs jun.

In der Fabrik Zillestraße werden die alten Maschinen aus den Trümmern geborgen und wieder arbeitsfähig gemacht, aus den Ruinen Gas- und Wasserrohre ausgebaut und daraus Geräte hergestellt.

1948 kann wieder die erste Exportkiste nach dem Kriege abgefertigt werden, und die nun folgenden Jahre dienen dem Innenausbau, der Verstärkung der Kapazität und der Entwicklung neuer Modelle, in der Konsequenz, daß diesem Umbruch der Zeiten auch neue werkgerechte Konstruktionen zur Seite gestellt werden müssen.

Auch die Handelsunternehmen haben sich wieder emporgearbeitet. Das Berliner Dental-Depot arbeitet. Die Ostpreußen sammeln sich 1946 in Hannover, errichten 1947 ihr erstes Ladengeschäft und können 1951 in der Innenstadt zentral gelegene geschmackvolle Räume beziehen und damit wieder ihren früheren Platz behaupten. Im gleichen Jahr stirbt der Senior-Chef Victor Fuchs und Victor Fuchs jun. ist Alleininhaber des Unternehmens.

In den folgenden Jahren wird die Fertigung weiter ausgebaut. Es beginnt eine großzügige Rationalisierung und Automatisierung des Fertigungsablaufs. Die Produktion neuer Modelle, besonders die ADMI-Operationstische “PRIMOR” und “HONOR”, erobern, sich den Weltmarkt. Allein in den Orient werden 180 Operationstische geliefert.

1954 kann das Berliner Stammhaus in der Tauentzienstraße geschmackvolle und nach mordernen Gesichtspunkten ausgestattete Räume beziehen, die auch wieder den Anfang der neuen Verwaltungszentrale bilden werden, und die technische Entwicklung führt 1946 zum Ausbau einer dritten Fabrik in Barsinghausen bei Hannover, die nun in der Produktionswende 1957 die Fertigung von vorzugsweise aus Kunststoff hergestellten Einrichtungsgegenständen vornimmt. 1958 ist die völlige und erweiterte Wiedererrichtung der Berliner Fabrik vorgesehen.

War es 1907 der autogen geschweißte Schrank, der eine Sensation darstellte, 1927 der Stumme-Assistent, eine Revolution in der Sprechzimmereinrichtung, so ist es 1957 ADMI-PLASTON, die völlige Abkehr von bisheriger Konstruktion und Gestaltung."





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